Biogemeinde

Die Biogemeinde Pama

Die Landwirtschft hat im vergangenen Jahrhundert einen großen Wandel erfahren. Früher war die Bewirtschaftung der Felder sehr personalintensiv und beschwerlich. Erst der Beginn einer teilweisen Motorisierung (Bindemäher) sowie das Aufkommen von ersten Mähdreschern in den 1950er Jahren brachten eine spürbare Erleichterung für die Landbevölkerung.
Waren es früher fast ausschließlich Vollerwerbsbauern, so überwiegt heute eigentlich das Berufsbild des Nebenerwerbsbauern. Ein zweiter Arbeitsplatz als zusätzliches Standbein ist in der heutigen Zeit beinahe unabdingbar.
Aber nicht nur die Bewirtschaftung der Felder hat sich verändert; auch die Art und Weise in welcher die Felder bestellt werden, war und ist einem steten Wandel unterzogen. Während in früherer Zeit die „Dreifelderwirtschaft“ vorherrschte, setzt man vor allem in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr auf Ökologisierung, Nachhaltigkeit und Vielfalt. Gentechnikfreie Erzeugnisse auf hohen Umweltstandards und die Bewahrung der ökologischen Lebensräume haben die Landwirtschaft sehr stark geprägt. Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass in unserer Heimatgemeinde mehr und mehr Bauern eine Marktnische genutzt haben, und auf „Biobauern“ umgesattelt haben.
Das Biobauerntum ist als Landwirtschaftsform sehr umweltschonend. Es definiert sich nicht nur alleine über den Chemieverzicht. Vielmehr sind

  • möglichst geringer Einsatz von Fremdenergie,
  • vielfätige Fruchtfolge,
  • Schließen des natürlichen Kreislaufes und
  • artgerechte Haltung von Nutztieren

weitere wichtige Säulen dieser Landwirtschaftsform.
Pama ist beim Biobauerntum Vorreiter. Mit einer biologisch bewirtschafteten Fläche von beinahe 2/3 des gesamten Hotters nimmt unsere Gemeinde im Vergleich zu anderen Gemeinden den vordersten Platz ein. Natürlich ernten die Biobauern nicht die gleichen Mengen wie die konventionellen Landwirte. Während ein Biobauer auf einer ungarischen Joch (43 Ar) etwa 1400 kg erwirtschaftet, bekommt der konventionelle Landwirt 2200 kg (abhängig von Bodenbeschaffenheit und Wetter). Durch gute Vermarktung und höhere Preise können die Biobauern diesen Nachteil aber wettmachen und haben noch dazu das gute Gefühl, ökologisch wertvoll und umweltschonend zu produzieren und ihre Böden nicht über Gebühr auszulaugen.